Kaffee kochen und Akten stapeln - das muss nicht unbedingt sein. Also zumindest nicht, solange es nicht mein Kaffee und meine Akten sind. Praktika sind aller Klischees zum Trotz immer noch die wichtigste Währung des Berufseinstiegs. Umso schöner ist es deshalb, wenn man auch für bare Münze genommen wird.

Aber von vorn. Den ersten Tag meines Praktikums konnte ich kaum abwarten. Ein wenig aufgeregt und sehr gespannt machte ich mich auf den Weg. Der Bus war pünktlich, der Blick auf die Elbe mein erstes Highlight am Morgen. Am Empfang wurde ich abgeholt, zusammen mit drei weiteren Neulingen durch die Büros geführt und allen vorgestellt. Nach vielen herzlichen Begrüßungen und unzähligen Namen, die ich mir so schnell gar nicht merken konnte, kam ich an meinem neuen Arbeitsplatz im Marketing an. Dort haben mir die Kollegen erklärt, wo ich hier überhaupt gelandet war und was in den nächsten Tagen noch auf mich zukommen würde. Gemeinsam mit den Azubis sollte ich mich zunächst um das Tagesgeschäft kümmern, zum Beispiel die Pflege der Homepage, der Social Media-Kanäle und die Aufbereitung des Pressematerials. Das Wichtigste dabei: immer nachfragen, wenn etwas unklar ist. Alle hatten ein offenes Ohr für mich. Allerdings hatte ich in den ersten Tagen so viele Fragezeichen im Kopf, dass ich manchmal gar nicht genau wusste,  was ich eigentlich fragen wollte. Jeden Tag lernte ich die vielen Aufgaben besser kennen, konnte mir einen neuen Namen merken und verstand die Strukturen der Abteilung ein bisschen besser. Schneller als gedacht war ich ein Teil des Teams geworden und konnte bald selbst sämtliche Fragen beantworten.

Nach vielen E-Mails vom Schreibtisch aus hatte ich auf den Festivals sogar die Möglichkeit mit den Fotografen und Filmern live und in Farbe zusammenzuarbeiten. Die gute Stimmung und das zauberhafte Team machen die Arbeit auf den Festivals gleich doppelt schön. (Foto: Carsten Christians / FKP Scorpio)

Der erste Monat verging wie im Flug und zum Tagesgeschäft kamen verschiedenste kleine und große Aufgaben hinzu. Verlosungen betreuen, Gewinner benachrichtigen, Posts und Bandtexte verfassen oder Medienpartner recherchieren – um nur ein paar zu nennen. Die Mischung aus administrativen und kreativen Aufgaben hat mir besonders gut gefallen. Kaum ein Tag war wie der andere. Abgesehen von täglich neu bestätigten Tourneen und Konzerten lernte ich im Laufe der Zeit die Arbeit in der Tour-Promo und auch das Digital-Marketing besser kennen.

Und dann war auf einmal schon die Festivalsaison in vollem Gange. Ich kümmerte mich insbesondere um die Fotografen- und Filmerplanung für die bevorstehenden Festivals. Denn was wäre ein Festival ohne Aftermovie und Fotos von einem unvergesslichen Wochenende? Mit verschiedenen Tools habe ich Akkreditierungen angelegt und geprüft, Verträge geschrieben und verschickt sowie das Catering gebucht und auch sonstige Fragen und Wünsche geklärt.

Aber das war noch nicht alles. Auch für mich sollte es raus aus dem Büro und ab auf’s Festival gehen. Genauer gesagt auf zwei Festivals. Erst zum „A Summer’s Tale“ nach Luhmühlen und dann zum „Highfield Festival“ an den Störmthaler See bei Leipzig. Schon im Vorfeld traf ich Vorbereitungen wie das Erstellen eines Presseordners oder das Sammeln aller benötigten Formulare. Vor Ort wurde dann das Pressezelt zu meinem neuen Arbeitsplatz – die Anlaufstelle für alle Fotografen und Journalisten. Egal ob am Infotresen oder in den Fotogräben direkt vor der Bühne, ich durfte überall mit dabei sein und Verantwortung übernehmen. Die Arbeit dort gehört definitiv zu den Highlights meines Praktikums.

Die Zeit hier verging für mich wie im Flug und ich bin froh, dass ich Teil eines so tollen Teams sein durfte. Mit unzähligen Erfahrungen, tollen Begegnungen und Erinnerungen im Gepäck geht es für mich nun zurück an die Uni und ich hoffe, dass „Man sieht sich immer zwei Mal im Leben“ nicht nur eine Redewendung ist.