Zieh ins Camp! Das Festival ist dein Zuhause auf Zeit. Auch hier musst du dir manchmal Hals und Ohren waschen, deine Höhle rein halten und vor der Tür – bzw. dem Reißverschluss – kehren. Der Vorteil ist: Du gehörst damit zur Elite im Trash-Business.

Zugegebenermaßen gibt es Trash, den wir nur ertragen, wenn wir uns ein Auge zuhalten, um maximal die Hälfte zu sehen. Aber diese Story hier ist nicht nur Trash, sie ist Reality – ein echtes Erfolgsformat. Die Auswertung der Zahlen zu Müllaufkommen, Recycling und Foodsharing zeigen, dass du bzw. wir als Festival-Community sehr wohl wissen, wie man sich ordentlich benimmt – oder zumindest, wie man es wieder geradebiegt, wenn man sich kurz mal nicht im Griff hatte.

Wir kennen alle die Bilder, die vermeintlich verwüstete Festivalgelände zeigen: zurückgelassener Sperrmüll, Chaos und Dreck. Das ist jedoch nur ein Teil der Wahrheit. Denn ja, auf einem Festival wird viel getrunken, gegessen, gespielt, gelebt – und dabei fallen große Mengen an Abfall an. Und genau deshalb schauen wir bei jeder Veranstaltung genau hin, wie viel Müll produziert wurde und wie wir das in Zukunft verändern können. Aber – und jetzt kommt die Erfolgsstory – fast alle unsere Festivals, inklusive aller Gewerke des Veranstalterteams und aller Besuchenden, produzieren weniger Müll als erwartet.

Laut Statistischem Bundesamt lag das Pro-Kopf-Müllkaufkommen in Deutschland 2021 pro Tag bei rund 1,3 Kilogramm. Selbst mit unserem Flaggschiff-Festival Hurricane haben wir diese Marke unterschritten:

Müllaufkommen auf unseren Sommer-Festivals 2022 (pro Tag)

M’era Luna: 0,53 Kilogramm
Highfield: 1,02 Kilogramm
Hurricane: 1,24 Kilogramm
Southside: 1,48 Kilogramm

Über alle Festivaltage sind im Schnitt also rund 5 kg Müll pro Kopf angefallen. Absolutes Highlight war das M'era Luna: Hier lag das Pro-Kopf-Abfallaufkommen bei nur 1,6 kg. Das macht uns stolz und zeigt uns, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind. Nur mit dem Southside lagen wir 2022 leicht über der Durchschnittsmarke – doch kein Grund, zu verzagen, sondern ein Ansporn, um noch besser zu werden!

Zur Gesamtmenge zählen unter anderem Verpackungen, Sperrmüll, Glas, Holz, Speisereste und Pappe. Gesammelt wurden diese an bis zu 50 Müllinseln (Hurricane), 5 Recycling-Stationen und von unserer fleißigen Müllabfuhr-Crew. Neu in diesem Jahr: Mit Trasholution konnten die Besuchenden sogar noch aktiv etwas Gutes für gemeinnützige Projekte tun, denn für jeden abgegebenen Müllsack spenden wir 1 € an regionale soziale Einrichtungen. Insgesamt kamen in diesem Sommer dadurch 26.000 € zusammen.

Ein besonderes Augenmerk im Rahmen unseres Grün Rockt!-Konzepts (hier hat euch Jana ausführlich davon erzählt) liegt auf dem Recycling. So viel Material wie möglich soll in den Kreislauf zurückgebracht und wiederverwertet werden. Das Verwerten von vermeintlichen Resten betrifft jedoch nicht nur das Außen (die Konservendose), sondern auch das Innen (die Ravioli). An unseren Foodsharing-Ständen wurden auf den 4 Sommer-Festivals insgesamt 7.370 kg abgegeben, anschließend an die örtlichen Tafeln gespendet – und damit noch viele Mägen gefüllt.

Wir sind froh und dankbar für alle Gäste, die uns auf dem Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit auf Festivals unterstützen. Damit wir im nächsten Jahr zurückkehren können für eine neue Staffel der erfolgreichen Trash Reality.