Musikliebe kennt keine (Alters-)Grenzen: Hurricane und Southside begeistern Musikfans unterschiedlicher Altersgruppen und Herkunft. (Foto: Christoph Eisenmenger)
Sind diese magischen Musik-Momente am nächsten Morgen nicht schnell wieder vergessen, wenn der Rücken weh tut…
Koopmans: Wer länger bleiben möchte, muss nicht mehr zwangsläufig sein eigenes Zelt mitbringen. Auch das hat sich in den vergangenen Jahren geändert: Komfortable Unterkünfte sind ein weiterer Trend, bei dem wir eine starke Nachfrage bemerken. Mittlerweile bieten wir vom bereits aufgebauten Zelt bis hin zur Luxus-Unterkunft mit richtigen Betten viele Wohnoptionen für Camping-Muffel. Wichtig ist uns dabei nur, dass wir immer noch genug Platz für Gäste lassen, die einfach nur campen möchten. Doch auch für diese arbeiten wir an stetigen Verbesserungen, die sie oft gar nicht mitbekommen: Beispielsweise investieren wir einen Millionenbetrag in Entwässerungsmaßnahmen auf dem Hurricane-Gelände, von denen unsere Gäste, aber ganzjährig auch die örtliche Flora und Fauna profitieren werden. Ähnlich beim Southside, wo wir in den letzten Jahren etliche Wege und Flächen innerhalb, aber auch außerhalb des Gewerbeparks ertüchtigt haben, so dass diese auch bei extremeren Wettersituationen nutzbar sind, aber auch in Nichtfestivalzeiten im Rahmen der Landwirtschaft o.ä. genutzt werden können. Weitere Beispiele sind begrünte Campingflächen, die Ausgleichszahlungen für die Landwirte nach sich ziehen oder die Einbindung ans Glasfasernetz beim Hurricane oder eine Beteiligung am Ausbau von Wasserleitungen der Gemeinde Neuhausen ob Eck und des Gewerbeparks beim Southside.
Was gibt es neben musikalischen alten und neuen Helden noch zu entdecken?
Koopmans: Jung und Alt teilen sich davon abgesehen die Leidenschaft für gutes Essen, die wir durch ein mittlerweile sehr stattliches gastronomisches Angebot bedienen. Ich selbst genieße es übrigens sehr, auf dem Gelände Gerichte aus aller Welt zu probieren. Auch unsere Lounges kommen sowohl beim Hurricane als auch beim Southside gut an. Hier können Besucher das Programm auf den Hauptbühnen in einem komfortablen, erhöhten Raum mit Balkon beobachten, Catering inklusive.
Haben Glamping und Co. denn noch etwas mit dem ursprünglichen Festival-Gedanken zu tun?
Koopmans: Ich veranstalte seit gut 30 Jahren Festivals, daher denke ich, dass ich mir auf diese Frage ein klares „Ja“ erlauben darf. Klar, auch meine persönlichen Ansprüche an eine halbwegs erholsame Nacht haben sich in dieser Zeit verändert, aber deshalb habe ich ja nicht aufgehört, Musikfan zu sein. Besondere Konzertmomente verursachen bei mir immer noch Gänsehaut, und ich möchte nicht auf diese Momente verzichten. Genauso geht es eben auch vielen Musikliebhabern neben mir.
Mein Wunsch ist, dass unsere Festivals Orte bleiben, an denen sich viele unterschiedliche Menschen begegnen können. Damit meine ich nicht nur unterschiedliche Altersgruppen oder Kulturen, sondern beispielsweise auch Menschen, die eine weite Anreise haben oder direkt aus der Nachbarschaft kommen. Das Hurricane oder Southside wäre nichts ohne die Unterstützung aus der Region. Letztendlich ist es egal, woher Du kommst, oder wie lange Du bleibst. Wir sind Musikfans und wollen gemeinsam eine tolle Zeit haben. Spätestens vor der Bühne sind wir sowieso alle gleich.