Mitarbeiter-Musiktipp: Immer noch Adelige auf dem Brett

So viele Leute wir bei FKP Scorpio sind, so viele Musiken wabern hier täglich über Kopfhörer, Laptop-Speaker, Boomboxen oder per mündlicher Eigeninterpretation durch die Flure. Und das alles in Vorbereitung auf das einzig Wahre: das Live-Erlebnis! Ich will euch mal erzählen, was ich heute höre, und gehe dafür in meine jugendlichste Jugend zurück.

HÄ? – So beginnt diese Geschichte. Ich wollte euch etwas über die Guano Apes erzählen, und wie sie mich einst verzückten, mir dann mein Herz brachen und mich schließlich wieder selig machten. Für den Blog wollte ich ein paar Eckdaten nachschauen und musste feststellen, dass das Album „Proud Like a God“ anno 1997 erschienen war.

HÄ? Da war ich doch noch ein Kind, wie kann das sein? Da war auch „Lords of the Boards“ drauf. Vielleicht geht’s dir wie mir, dass du das Lied sofort wieder im Ohr hast, wenn du nur den Titel liest. Ich bin direkt wieder in meinem Zimmer, über meinen ultracoolen blaugehäusigen Fernseher flimmert VIVA und ich bin sicher, mit ner ordentlichen Baggy und ner Sonnenbrille outta space wird auch aus mir mal ein Schneebrett-Artist. Muss nur genug brüllen üben wie Sandra!

Meine Recherchen im Internet, welches es offenbar schon damals gab, wie mir hart verdrahtete Foren (wisst ihr noch) zeigen, besagen, dass ich wohl mein erstes Apes-Konzert etwa 2001 besucht habe. Da war ich dann ja schon fast groß. Aber HÄ? Das ist 21 Jahre her.

Ich entdeckte meine Liebe zu Fremdschweiß, gemeinsamem Nippen an Wasserbuddeln und Zehenschmerzen. Verzückend! Davon wollte ich mehr und ich nahm allerhand mit: den Wunsch nach einer Röhrstimme, Drum Sticks, Plektrum und die ewige Erinnerung an Kaugummiklebeboden im Jolly Joker in Braunschweig. Genau hier brach mir auch das Herz, als die Band im Februar 2005 ihr letztes Konzert gab. Irgendwie war da Streit, uncool, alles vorbei. Wie die Apes streifte auch ich mein bisheriges Sein ab und orientierte mich um – ich wurde Studentin. Bis 2009, da war ich fertig mit der Studiererei. HÄ? Das ist 13 Jahre her!

Endlich wieder leben, endlich wieder – Guano Apes! Was ich damals nicht wusste, ist, dass man sich wieder vertragen und gemeinsam Musik machen kann, wenn man mal richtig drüber nachgedacht hat. 2009 gab’s die ersten Auftritte nach der Reunion und auch 2022 sind die Apes noch immer da. Mit massig angestauter Energie nach der C.-Zwangspause gehen sie wieder auf Tour. Vielleicht überleg ich’s mir in Bezug auf Fremdschweiß und gemeinsamem Nippen aus Wasserbuddeln noch mal. Aber: Ich bin wieder selig.