Besser scheeßeln mit dem #HURRICANESWIMTEAM!
Wie verhält man sich während einer Evakuierung? Mal sehen: Ruhe bewahren, eigene Sicherheit beachten, anderen Leuten helfen, Song schreiben... Song schreiben? Beim selbst für unsere Verhältnisse außergewöhnlich nassen Hurricane 2016 ist genau das passiert, und ein viraler Hit und mehrere Livegigs später ist das aus FKP Scorpio-Mitarbeitern und Besuchern bestehende #HURRICANESWIMTEAM auch in 2019 wieder am Start. CEO Stephan Thanscheidt und Journalist und Moderator Christoph "Stoffi" Karrasch erklären, wie es dazu kam und warum sie in 2019 ausnahmsweise halbwegs regelmäßig geprobt haben...
#HURRICANESWIMTEAM ist kein gewöhnlicher Bandname. Wie kamt ihr dazu?
Stoffi: Unfreiwillig gegründet wurde das #HURRICANESWIMTEAM 2016 während des Festivals, als uns das große Unwetter einen Strich durch die Rechnung machte. Ich war als Moderator für das Festivalradio CampFM vor Ort und habe die Gäste vor, während und nach der Evakuierung auf dem Laufenden gehalten. Unsere wichtigste Botschaft war dabei für lange Zeit, dass alle Besucherinnen und Besucher Schutz in ihren Autos suchen und auch anderen Gäste aufnehmen sollen – was übrigens toll funktioniert hat. So ist das Mantra „Am sichersten seid ihr im Auto“ entstanden. Man weiß ja, dass Not erfinderisch macht, und so sind wir in derselben Nacht auf die Idee gekommen, aus diesem Satz ein Lied zu machen. Das Handynetz hat ja noch weitestgehend funktioniert, und so haben wir unsere Hörer aufgerufen, uns über WhatsApp Textzeilen zu schicken, um daraus ein Lied zu dichten. Was soll ich sagen, das ging wirklich durch die Decke, wir haben allein in dieser Nacht tausende Nachrichten bekommen. Und schon am Sonntag, als das Wetter wieder freundlich war, haben wir auf dem ramponierten Campingplatz das dazugehörige Musikvideo gedreht. Und danach kam der Kollege Stephan ins Spiel…
Stephan: Das Video hatte in rund 24 Stunden mehr als 130.000 Aufrufe. Und so ging das Scheeßeler Unwetter um die Welt, weil sich natürlich auch alle Medien Deutschlands für das Thema interessiert haben. Übrigens saß das Team von CampFM zur Zeit des Aufrufs nicht mal mehr im Studio, sondern – wie sollte es anders sein – im Auto. Wir haben dafür mehrere Awards gewonnen, weil unser gesamtes Team und unsere Besucherinnen und Besucher aus einer eigentlich brenzligen Situation etwas so Positives geschaffen haben. Dass es uns gemeinsam gelungen ist während einer Evakuierung ganz nebenbei einen Song zu komponieren, ist halt alles andere als selbstverständlich.
Als ich das Video später Folkert gezeigt habe, hatten wir die Schnapsidee, den Song professionell einzuspielen. Das Ergebnis ging dann auf Spotify viral, wir waren damit die Nummer eins in Deutschland, eigentlich unglaublich. Das haben wir auch unseren Kollegen aus dem Digital-Marketing zu verdanken, die noch während des Festivals den selbstironischen Hashtag #hurricaneswimteam geprägt haben. Um den Kreis zu schließen, haben wir uns gedacht, dass es toll wäre, den Song im Jahr drauf gemeinsam mit dem Publikum live auf die Bühne zu bringen – um ganz bewusst uns alle und das was wir erlebt und erreicht haben zu feiern. Das kam so gut an, dass wir in 2018 wieder einen Song gemacht haben, und auch in diesem Jahr waren wir nicht untätig…
Das #HURRICANESWIMTEAM war und ist ein Community-Phänomen. Auch wenn ihr gemeinsam mit ein paar FKP-Scorpio-Kollegen auf der Bühne steht, waren die Hurricane-Fans immer dabei. Wie habt ihr sie in das Bandprojekt eingebunden?
Stoffi: Genau, wir waren durch den ersten Aufruf während des Unwetters von Anfang an eine große Band. Die logische Weiterentwicklung war, dass wir die Leute im zweiten Jahr wieder dabei haben wollten, indem wir sie gefragt haben, was das Hurricane für sie besonders macht und welche Momente, Orte oder Gefühle dort sie nie vergessen werden. Erneut hat uns die Community nicht im Stich gelassen, und aus unzähligen Einsendungen ist „Lass uns Scheeßeln gehen“ entstanden.
Und auch in diesem Jahr wart ihr fleißig, außerdem gab es wieder eine Besucher-Aktion. Was hat es damit auf sich?
Stoffi: Genau, dieses Jahr sind drei brandneue Songs ohne öffentliches Zutun entstanden, aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Ohne unsere Community geht’s nun mal nicht, und so haben wir für die Single-Auskopplung „Die Party des Jahrhunderts“ dazu aufgerufen, uns bei einem Musikvideo zu diesem Song zu helfen. Die Leute konnten uns ihre besten Party-Videos vom Hurricane zuschicken, aus denen wir dann ein Musikvideo zimmern. Wir selbst haben uns zwar auch reingeschummelt, einfach weil wir fünf sehr schöne Gesichter haben, aber 95 Prozent gehört einfach der Community, der Gemeinschaft, ohne die das Hurricane und das #HURRICANESWIMTEAM eben nicht das wäre, was es ist.
Ich hab schon gehört, dass sich die Einsendungen echt sehen lassen können…
Stoffi: Echt? Ich hab noch nix gesehen und bin so gespannt!
Stephan: Ich habe auch schon mal gespickt, wirklich großartig, was da zusammengekommen ist. Genau darum geht’s: Das #HURRICANESWIMTEAM ist eine große Familie, und wir feiern einfach die besonderen Momente, die uns alle verbinden.
Ihr habt’s eben schon mal erwähnt: Im Jahr 2019 ist ein Song anscheinend nicht mehr genug. Was muss man über eure neue Veröffentlichung wissen?
Stoffi: Erstens: Ballert! Zweitens wäre uns ein neuer Song nicht genug gewesen. Wir wollten uns tatsächlich steigern und haben deshalb so früh wie noch nie mit den Proben angefangen. Das erklärte Ziel: Endlich mal eine zusammenhängene Platte machen. Dabei ist klar, dass wir nicht über ein Album mit zwölf Tracks sprechen, da wir ja alle noch voll berufstätig sind…
Stephan: Schön, dass Du „noch“ sagst!
Stoffi: (lacht) Zumindest, bis wir berühmt sind. Wir haben also fleißig gearbeitet, und das Ergebnis sind fünf sehr unterschiedliche Songs, von denen drei komplett neu sind.
Stephan: Genau, wir haben das nie aus Krampf gemacht, sondern wollten einfach mal gucken, was wir hinbekommen. Wir hatten viele Ideen, und die Arbeit an den Tracks ging gut von der Hand, obwohl wir uns natürlich nicht dreimal die Woche zum Proben treffen konnten. Wir haben außerdem einen tollen Produzenten gefunden, der uns dabei unterstützt hat. Es war zwar witzig, im ersten Jahr eine Setlist auf die Bühne zu kleben, auf der nur ein Song stand. In diesem Jahr spielen wir aber eine halbe Stunde und wollen natürlich abliefern, mit fünf Songs und vielleicht einer kleinen Überraschung. Der Chaos-Faktor ist sicherlich da, aber wir wollen schon eine ordentliche Show abliefern.
Wie oft habt ihr’s eigentlich tatsächlich in den Probekeller geschafft?
Stoffi: Oh man, gemeine Frage. Ich glaube, wir haben letztendlich zehn Mal geprobt. Aber für uns ist das schon fast professionell! Letztes Jahr haben wir den Song „Lass uns Scheeßeln gehen“ erst eine Woche vor dem Festival überhaupt aufgenommen. Und dieses Jahr war Ende April alles im Kasten, das hätte ich uns niemals zugetraut!
Stephan: (lacht) Im ersten Jahr haben wir auch nur zweimal geprobt, von daher kann eigentlich nichts schief gehen. Außerdem sind wir als Band zusammengewachsen und verstehen uns musikalisch viel besser, das merkt man auch am Endergebnis. Wir freuen uns darauf und hoffen, dass wir gemeinsam mit den Gästen wieder eine tolle Zeit haben werden!
Wer schon jetzt in Scheeßel-Stimmung ist, sollte die Ohren spitzen: Wir verlosen Eintrittskarten zu einer exklusiven Release-Show im Hamburger Hafenklang, bei der ihr euch gemeinsam mit dem #HURRICANESWIMTEAM und anderen Fans auf euer Lieblingsfestival einstimmen könnt. Hier geht's lang!