2017 wurde eine kleine Idee zu einem großen Projekt: Mit "Wo geht's nach Panama" führte FKP Scorpio als erster deutscher Festivalveranstalter ein Codewort ein, um seinen Gästen in jeder Notsituation einfach und unkompliziert Hilfe anbieten zu können. Unsere Festivalcrew, das Barpersonal, die Secus, Sanitäter und Polizei oder Feuerwehr kennen das Konzept alle und können so jederzeit und niedrigschwellig Hilfe leisten.
Das Besondere: Es werden keine Fragen gestellt. Niemand muss Gründe nennen oder sich erklären. Die Hilfesuchenden werden sofort in eine geschützte Umgebung gebracht, um zu besprechen, was sie brauchen; das können ein Glas Wasser, ein paar Minuten Ruhe, ein Anruf bei Freunden oder Unterstützung durch Sanitäter oder Polizei sein.
Über die Jahre haben wir Erfahrungen gesammelt und erkannt, wo unser System noch besser werden kann. Das fängt bei den Briefings für unsere Mitarbeitenden an, bei dem Wunsch, nach einem Safe Space oder einem Awareness-Team und geht bis zu noch besserer Sichtbarkeit der Personen, die angesprochen werden können und mehr Präsenz für das Konzept vor Ort.
Wir haben in den letzten Monaten viel Zeit, Energie und Ressourcen in die Prüfung und Lösung all dieser Punkte gesteckt und uns dazu auch Unterstützung und Rat von Organisationen wie „Nachtsam“ oder „Same but Different“ geholt, um ihr Feedback und ihre Erfahrung in unser Konzept einfließen zu lassen.
Und wir können heute sagen: Wir haben für alle Herausforderungen eine Lösung gefunden.
Unsere Festivalcrew und das Barpersonal werden vor den Festivals noch ausführlicher als bisher mit allen für sie wichtigen Informationen zum Konzept gebrieft. Auch auf den Festivals gibt es ausführliche Briefings durch die Projektverantwortlichen oder Vorgesetzten. Das Sicherheitspersonal bekommt Taschenkarten, auf denen sie mit einem Blick sehen, was bei der Frage nach Panama zu tun ist. In den Getränkeständen hängen diese Infos aus. Außerdem zeigen wir verbindlich allen Mitarbeitenden ein Informationsvideo, bevor sie ihre Zutrittsberechtigungen erhalten.
Alle, die bei dem Projekt „Wo geht's nach Panama“ mitmachen, sind deutlich erkennbar an einem Aufkleber, den sie gut sichtbar auf ihrer Kleidung tragen. Ergänzend gibt es weiterhin das Panama-Armband.
Ebenfalls neu: Es gibt ein Awareness-Team, die „Panama-Guides“, das rund um die Uhr auf dem Gelände unterwegs ist. Sie werden kontaktiert, sollte zum Beispiel irgendwo an einer Bar oder bei einem Sicherheitsdienstmitarbeitenden ein Panamafall gemeldet werden. Außerdem sind immer einige der Guides im neu geschaffenen „Panama-Safe-Space“anzutreffen. Dieser befindet sich direkt am Infopoint. Die Guides erkennt man an ihren T-Shirts.
Um dem Panama-Konzept vor Ort noch mehr Sichtbarkeit zu geben, wird es per Video über die Videowalls an den Bühnen und über noch mehr Plakate auf dem Gelände, in der jeweiligen Festivalapp und natürlich über das Festivalradio „Camp FM“ kommuniziert.
Falls gerade keine Ansprechperson in der Nähe sein sollte, können Hilfesuchende auch jederzeit die kostenlose Betreuungshotline anrufen.
Die Zentrale hat einen direkten Draht zu den Sicherheitsdiensten, Sanitätern, der Feuerwehr und dem Awareness-Team und schickt umgehend Hilfe.
Mit all diesen Maßnahmen machen wir es unseren Gästen noch leichter, auf unseren Festivals um Hilfe zu bitten und je nach Bedarf des Gastes Unterstützung zu bekommen.
Parallel schauen wir uns andere Veranstaltungen an, tauschen uns aus und prüfen weitere Ideen und Ansätze, die unser Konzept zukünftig sinnvoll ergänzen könnten.
Vorschläge können gerne an panama@fkpscorpio.com geschickt werden. Dort erreicht ihr uns auch, falls ihr selbst Veranstaltende seid und Interesse habt, das Konzept zu übernehmen.