Unsere Banner und Fahnen sind Schmuckstücke, Wegweiser, Hinweisgeber, Karten und Orientierungspunkte auf all unseren Festivals. Als uns ein soziales Start-up namens "BagUp" in 2018 vorschlug, dass aus den wiederstandsfähigen Materialien am Ende ihres Lebens auch noch Taschen oder Rucksäcke werden könnten, waren wir sofort begeistert. Denn neben der Tatsache, dass durch das Upcycling Abfall vermieden wird, sorgt Bagup auch für eine (Re-)Integration seiner Mitarbeiter*innen in den Arbeitsmarkt. Nun ist ein weiterer Meilenstein erreicht: Der Onlineshop ist endlich am Start!
Wir haben gerade eine Pressemitteilung mit den Erfolgen unserer CO2-Ausgleichsmaßnahmen herausgegeben. Da steht alles drin: Wie wir in den letzten Jahren mit Gästen und Künstlern auf Konzerten und Festivals sage und schreibe mehr als 40.000 Euro für Atmosfair gesammelt haben, wie genau das funktioniert und wer alles mitgeholfen hat. Nur eine ketzerische Frage haben wir uns für den Blog aufgespart: Wär's für den Planeten nicht einfach besser, wenn wir wie in diesem Jahr alle zuhause geblieben wären?
Der Klimawandel ist kein isoliertes Problem, sondern betrifft alle Lebensbereiche - auch die Musikwirtschaft. Wir denken, dass Live-Musik genauso wie eine intakte Umwelt einen eigenen Wert für die Gesellschaft hat und eine wichtige Ausprägung der menschlichen Kultur ist. Dennoch suchen wir seit vielen Jahren nach Wegen, wie wir den ökologischen Fußabdruck unserer Arbeit weiter verringern können. Ein Teil davon ist die Kompensierung von Tournee-Fahrzeugen, die wir seit 2018 all unseren Künstlern durch eine Partnerschaft mit Atmosfair ermöglichen. Was ist seitdem geschehen, und was passiert genau mit dem Geld?
Eine gute Idee erkennt man meist daran, dass sie mehrere Probleme auf einmal löst. Florence Kroll und Sandra Kloke vom Social Business BagUp hatten genau so eine Idee, die wir von Beginn an unterstützt haben - und haben damit nun verdient Erfolg. Aus Festivalbannern, die wir nicht mehr verwenden können und an BagUp spenden, fertigen Frauen in einem integrativen Betrieb Taschen und Rucksäcke, die genauso stylisch wie praktisch sind. Davon profitieren nicht nur Festivalfans, sondern auch Mensch und Umwelt.
Klar: Wenn man sich was ausleiht, gibt man es so zurück, wie man es vorgefunden hat. Das gilt natürlich auch für unsere Festivalgelände, für die wir unter anderem Flächen von Landwirten pachten. Kurz vor Abschluss der Reinigungsarbeiten steht auch beim Hurricane der mittlerweile schon traditionelle Rundgang übers Gelände an, der viel mehr ist als ein netter Spaziergang mit unserem Reinigungspartner Procertus und einem Vertreter der Landwirte. In diesem Jahr war ich zum ersten Mal dabei und habe so mitbekommen, was alles dazu gehört: Laufen, bücken, letzte Säcke vollmachen - fühlt sich manchmal an wie Triathlon und dauert auch fast genauso lange. Aber wenn wir nach fünf Stunden und rund 220 Fußballfeldern das Gelände anständig übergeben haben, war es das und die rund einwöchigen Aufräumarbeiten definitiv wert.