Jedes Jahr sammeln wir auf unseren Festivals Spenden für Viva con Agua. Allein 2024 sind so durch Pfandbecherspenden rund 40.000 Euro zusammengekommen, und mit den Spenden auf all unseren Veranstaltungen stieg dieser Betrag sogar auf rund 90.000 Euro. Aber was passiert mit dem Geld genau? In diesem Beitrag erklären wir, wie Menschen in Uganda von den Spenden profitieren und warum Investitionen in Wasser und Hygiene dort insbesondere für Mädchen und Frauen mehr Teilhabe bedeuten.
Die Herausforderungen in Uganda sind groß: Zusätzlich zur ohnehin ausbaufähigen Bildung und Wirtschaft fliehen viele Menschen vor dem Bürgerkrieg im Sudan in das ostafrikanische Land. Deshalb ist Viva con Agua dort gleich mit zwei Projekten aktiv: „All4Wash“, das auf und um die Hauptstadt Kampala konzentriert ist, und „One Wash“, das in den Regionen Karamoja und West Nile im Norden des Landes wirkt.
Beide Projekte folgen einer ebenso einfachen wie mächtigen Erkenntnis: Wasser ist Leben. Denn sauberes Trinkwasser verbessert und schützt die Gesundheit, gibt Kindern die Möglichkeit, dauerhaft zur Schule zu gehen, stärkt Frauen, fördert die lokale Wirtschaft und ist die unverzichtbare Basis für eine bessere Zukunft.
Wie vielfältig sauberes Wasser wirkt, ist für viele Bereiche nicht gleich ersichtlich: Dass Krankheiten oft durch verunreinigtes Wasser verursacht werden, ist keine Überraschung. Dass diese Krankheiten für mehr Todesfälle verantwortlich sind als alle Formen von Gewalt, einschließlich Kriege, dürfte dennoch viele überraschen. Doch es geht noch weiter: Weltweit verbringen Frauen und Mädchen jeden Tag 200 Millionen Stunden mit dem Beschaffen von Trinkwasser. Ohne einen Wasseranschluss zu Hause ist die Wasserbeschaffung zeitaufwändig und steht beispielsweise dem Gang zur Schule im Weg. Mit einem Brunnen in der Nähe gewinnen daher vor allem Mädchen und Frauen Zeit, die sie selbstbestimmt für Bildung nutzen können.
Der Zugang zu sauberem Trinkwasser trägt außerdem dazu bei, dass Kinder länger in der Schule bleiben. Vor allem Mädchen profitieren auch hier von ganzheitlichen Projekten, die neben Wasser auch Sanitär- und Hygienekomponenten berücksichtigen (daher das Akronym „WASH“), da die erste Menstruation ein weit verbreiteter Grund für den Schulabbruch ist.
Deshalb konzentriert sich „All4Wash“ auch auf Schulen in Kampala und den umgebenden Bezirk Wakiso. Das Ziel dabei ist es, Schulen mit einer zuverlässigen und sicheren Wasserversorgung zum Trinken, Händewaschen und für sanitäre Zwecke auszustatten. Ein faires Abrechnungssystem führt außerdem zu einer besseren Planung und Nutzung der begrenzten finanziellen Mittel, da die laufenden Kosten eines Wassersystems nicht auf das Schulgeld der Kinder umgesetzt werden müssen. Jede der 60 geplanten Schulen, die Zugang zu einer verbesserten Wasserversorgung erhält, wird außerdem mit entsprechenden sanitären Einrichtungen ausgestattet, die den nationalen Standards der Regierung entsprechen.